Kakadu NP - 2. Teil
 
Zurueck von Oenpelli fahren wir auf dem Kakadu Highway Richtung Sueden. Am Nourlangie Rock nehmen wir den Abzweig zum 12km Walk und sind urploetzlich mal wieder allein auf weiter Flur. Eben war noch etwas Gewusel um uns rum, alle bestaunen die Felsmalereien und hangeln sich von einer schattigen Hoehle zur naechsten. Kaum in der Sonne und auf dem Weg zum Gipfel stirbt das Treiben direkt aus. Und dabei war es unserer Meinung nach mit die schoenste Gegend im Kakadu NP und so ein herrlicher Ausblick ! Schade, wer das verpasst ... okay, es war auch ganz schoen Schweisstreibend, aber sozusagen jeden Tropfen wert. Ein seltenes Black Wallaroo sehen wir zwar leider nicht wie gehofft, aber unglaublich vielfaeltige Felsformationen und der Blick kann weit ueber das Land schweifen. Am Abend trudeln wir in Sandy Camp ein. Unsere erste Nacht wieder im "Freien" nach 5 Naechten im Haus. Billabong, Baeume, Sterne, Stille ... das Outback hat uns wieder !
 
Am naechsten Tag befinden wir uns eigentlich auf dem Weg nach Maguk,als wir an dem Abzweig zu den Jim Jim Falls vorbeikommen. Man muss sich vorstellen, Jim Jim Falls sind die Attraktion im Kakadu NP. Egal wo man hinkommt oder wen man fragt, Jim Jim Falls ist in allen Muendern. Aber die Krux an der Geschichte ist, dass der Weg dorthin ausgewiesen "4WD required" ist. Eigentlich hatten wir die Sache fuer uns schon abgehakt, aber jetzt sind wir doch neugierig geworden und wollen uns die Sache mal naeher anschauen. Die ersten 60 - 70 km sind Dirtroad und nur die letzten 12 km sind fuer "4WD only" ausgeschildert. Die Strasse sieht gar nicht so schlecht aus, lass uns doch mal reinfahren ... Ach, ueberhaupt kein Problem. Die Spannung steigt, wir naehern uns den letzten Kilometern. Jetzt sind wir soweit gefahren, jetzt stehen wir es auch durch. Aber das war wohl doch keine so gute Idee. Leider ist unser Oscar zwar hart im Nehmen, aber mit Sandloechern kann er dann doch nicht so gut umgehen und wir stecken fest bzw. sitzen auf. Shit happens :) Aber wir haben Glueck im Unglueck und es kommt keine 5 Minuten ein freundlicher Aussie vorbei, der uns mit einer Winde rauszieht. Wir bedanken uns vielmals und erhalten ein wohlwollendes "no worries" zur Antwort. Nur 8km vom Ziel entfernt, beschliessen wir aber trotzdem unser Glueck nicht weiter zu strapazieren und kehren. Oscar hatte schon den ganzen Tag mit der Hitze etwas zu kaempfen und nun ist der Zeiger am Anschlag. Wir schlagen also unser Nachtlager direkt am Ende der Dirtroad auf, wo sich gluecklicherweise ein Campingplatz befindet. Dort kann Oscar erstmal abkuehlen und dann sehen wir weiter.
 
Am naechsten Morgen muessen wir feststellen, dass der Kuehler wohl etwas abbekommen haben muss, da Oscar entgegen seiner Gewohnheiten ordentlich Wasser saeuft. Jetzt heisst es erstmal wieder auf den Kakadu Highway zurueck kommen, was uns auch ohne Probleme gelingt, aber es ist uns klar, dass der Kakadu NP damit fuer uns abgeschlossen ist, da wir Oscar erstmal zur Reparatur bringen muessen. Kein Thema, wir waren bereit das Risiko zu gehen, jetzt muessen wir den Preis dafuer zahlen und das war es uns wert. Man lernt ja gerne dazu, dass "4WD required" vielleicht doch seine Berechtigung hat :)
 
Wir machen oefter Pausen und fuellen regelmaessig Wasser nach, so schleppen wir uns vorwaerts und schaffen es tatsaechlich bis Katherine zurueck. Hier erkundingen wir uns nach einer Werkstatt und fahren direkt hin. Zu unserem Glueck koennen wir Oscar direkt am naechsten Morgen abgeben und bereits mittags wieder abholen. Wir sind ueberrascht und freuen uns, dass es so schnell geht und auch gar nicht so teuer (200 Dollar) war. Der Mechaniker meinte, dass sei wohl Pech gewesen, es haette ein Stein quergeschlagen und dadurch ein Loch gegeben. Er konnte den Kuehler reparieren und musste ihn nicht austauschen. Als wir ihm erzaehlen, dass wir auf einer 4WD Strecke waren, muss er grinsen. Zum Abschied schenkt er uns noch den Schraubenschluessel, den wir uns nur kurz leihen wollten, mit einem freundlichen laecheln und den Worten "Take care".
 
Bevor es weiter ins Herzen Australiens, dem Red Center, geht, wollen wir Oscar etwas aufmuntern und goennen ihm noch eine neue Batterie. Gut geruestet fahren wir auf dem Stuart Highway weiter Richtung Sueden bis Alice Springs. Wir legen zwischendurch ein paar Badestopps in heissen Quellen ein und besichtigen die Cutta Cutta Caves. Es gibt sonst nicht weiter viel zu sehen auf der Strecke und so kommen wir zuegig voran.
 
Am Abend stranden wir bei den Devils Marbles. Runde Granitfelsen, die wie Kugeln kreuz und quer in der Landschaft rumliegen. Es ist so ruhig und friedvoll hier. Ein wirklich faszinierendes Fleckchen Erde und bei Sonnenuntergang romatisch zu beobachten. In der Nacht bestrahlt der Mond das Terrain und die Sterne stehen wie ein Zelt darueber.
 
Am naechsten Tag kommen wir in Alice Springs an, halten uns aber nicht laenger auf, beziehen nur ein paar Infos aus dem Visitor Center und brechen auf zu neuen Abenteuern ...
 
Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjutas (Olgas) Gen Nachmittag machen wir die erste Bekanntschaft mit dem Ayers Rock. Unglaublich, das Wahrzeichen Australiens und wir stehen davor. Wir fackeln nicht lange, ziehen die Wanderschuhe an und begeben uns erstmal zu den Olgas. Diese befinden sich 30km weiter und bestehen aus mehreren "Koepfen", wie Kata Tjutas uebersetzt heisst. Wir bahnen unseren Weg mittendurch zu den Lookouts und sind puenktlich zum Sonnenuntergang in der Sunset-Area. Gespannt schauen wir auf die Felsen, sie verfaerben sich roetlich, aber fangen leider nicht an zu gluehen, wie es immer beschrieben wird. Wir setzen auf den naechsten Morgen und wollen es dann nochmal beim Ayers Rock selbst versuchen. Gesagt, getan. Der Wecker klingelt, wir reiben uns kurz unsere mueden Augen und sind auch schon auf der Piste. 6:24 h ist heute Sonnenaufgang und den wollen wir schliesslich nicht verpassen. Die Frage, wo wir eigentlich hin muessen hat sich ziemlich schnell erledigt, denn schon bald stecken wir in einer riesigen Kolonne, die Richtung Sunrise-Area rollt. Dieses Spektakel ist wirklich unglaublich und kaum vorstellbar. Haette ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, wuerde ich es nicht glauben ! Die Busse, Vans und Autos fahren hier im Dutzend billiger vor und die Leute tummeln sich, auf der Strasse, in den Gebueschen oder wo sonst gerade noch ein Fleckchen zu ergattern ist. Vorwiegend asiatische Touristen sind zugegen, aber ansonsten ist auch der Rest der Welt vertreten. Von italienisch, spanisch ueber franzoesisch bis deutsch kann man alles im Stimmengewirr vernehmen. Den Ayers Rock ohne irgendeine Person vor die Linse zu bekommen, kann man sich direkt abschminken. Wir packen unsere Klappstuehle aus und beobachten das Getummel. Beinahe haette ich vollkommen vergessen, weshalb wir eigentlich hier waren. Leider faengt auch der Uluru nicht an zu gluehen, aber das Spektakel an sich laesst alle Muedigkeit vergessen. Waehrend alle anderen weiter ziehen, fruehstuecken wir erst mal in Ruhe und diskutieren noch,ob wir den Uluru besteigen sollen oder nicht. Es wird naemlich darum gebeten, es nicht zu tun, da er eine Heilige Staette fuer Aboriginies ist. Wir sind der Meinung, dass man als Reisender andere Kulturen respektieren sollte, aber die Vorstellung auf diesen Koloss zu steigen und welche Aussicht man von dort oben haben muss, reizt uns schon sehr. Wir fahren also zum Ort des Geschehens und schon wieder bleibt uns der Mund offen stehen. Es muessen komplett alle, die vorher noch in der Sunrise-Area waren direkt hier hingefahren sein und befinden sich nun auf ihrem steilen Weg hinauf zum Ayers Rock. Es sieht aus und geht zu wie auf einem emsigen Termitenhuegel. Wir geben zu, es ist definitiv kein Argument, aber auf uns zwei kommt es da auch nicht mehr an. Der Ranger schliesst das Tor gegen 8 Uhr wegen Hitze (es werden heute 36 Grad und mehr erwartet) und wir schlupfen gerade noch durch. Jetzt geht es hinauf und ich kann euch berichten, es ist wirklich steil. Ich konnte die Warnungen (es soll hier schon Tote gegeben haben) vorher nicht wirklich verstehen, aber jetzt kann ich es besser nachvollziehen. Die meisten steigen aus dem klimatisierten Flieger, haben keine Zeit sich an die Hitze zu gewoehnen und maschieren da hoch. Mal davon abgesehen, meint vermutlich jeder dort gewesen zu sein und so manch einer wird sich dabei auch schnell ueberschaetzen, was Fitnesslevel und Gesundheitsstand angeht. Lange Rede, kurzer Sinn: so geschnaubt haben wir schon lange nicht mehr. Man zahlt also direkt fuer sein Vergehen :) doch ich kann auch berichten, dass der Aufwand sich lohnt. Die Aussicht ist wirklich bombastisch und insbesondere die Olgas geraten hier in ein besseres Licht. Unten angekommen begeben wir uns zum Basewalk, da wir den Ayers Rock auch noch umrunden wollen. Doch hier sind wir mal wieder fast alleine ...
 
Kings Canyon - Watarrka NP Wenn wir schon in der Naehe sind, dann nehmen wir doch auch alle Sehenswuerdigkeiten mit und fahren am naechsten Morgen zum Kings Canyon im Watarrka NP. Die Schlucht selbst ueberzeugt uns zunaechst nicht wirklich, aber der Rimwalk auf dem Rand des Canyons liegt genau auf unserer Kragenweite. So kraxeln wir zwischen den Felsen rum und werfen hier und da einen Blick hinunter in die Schlucht. Das war schon eine feine Sache...
 
Auf unserem Rueckweg nach Alice Springs wollten wir eigentlich gerne die Ernest Giles Road fahren, da sie um einiges direkter als der Highway ist und durch Wuestengegend fuehrt. Wir erkundigen uns mehrfach und bekommen immer abgeraten, also stecken wir unsere neugierigen Nasen diesmal nicht in den Abstecher, sondern halten unsere Augen stur auf den Highway gerichtet. Wie bereits erwaehnt, wir sind ja lernfaehig, aber ich muss auch dazu sagen, dass wir zwischenzeitlich schon wieder anders denken :) Wir sind die Strasse naemlich von der anderen Seite reingefahren, um zu den Henbury Meteoritcraters zu gelangen. Die gefahrenen 11km waren keine Herausforderung fuer unseren Oscar. Naja, wie dem auch sei, dafuer haben wir auf dem Highway ca. ein Dutzend Wedgetail Eagle gesehen, was uns wieder etwas entschaedigt hat. Die Meteoritenkrater an sich waren unserer Meinung nach nicht so spektakulaer, aber die Aussicht auf die umliegende Wueste durchaus beeindruckend. Ausserdem sehen wir unsere ersten wilden Kamele. Das war der Ausflug schon wert.
 
Unserer naechstes Ziel sollten die West und East Mac Donnells bei Alice Springs werden. Den Larapinta Trail (224km) zu wandern waere eine neue Herausforderung, doch das naechste Mal mehr ...
 
G'day mate !
Susi und Juergen
 

11.10.2006

 

 

West and East Mac Donnell Ranges
 
Wieder in Alice Springs erkundigen wir uns nach dem Larapinta Trail, der ca. 224 km durch die West Mac Donnell Ranges fuehren soll. Das erweist sich aber nicht als so einfach, da ueberall darauf hingewiesen wird, dass es kein Trinkwasser gibt. Es ist zwar Wasser vorhanden, aber das muss erst abgekocht oder mit chemischen Tabletten behandelt werden. Tlw. muesste man Wasser fuer 2 Tage mit sich schleppen und das ist bei der Hitze nicht gerade eine kleine Menge. Das hoert sich nicht so prickelnd an, also beschliessen wir anstatt einer mehrtaegigen Wanderung nur einige Tageswanderung zu unternehmen. Wir fahren ans Ende der West Mac Donnells zur Redbank Gorge und geniessen einen herrlichen Sonnenuntergang. Wir schlafen unter freiem Himmel und der Vollmond leuchtet ueber uns. Am naechsten Morgen geht es hinauf auf den Mt. Sonder, dem 4. hoechsten Berg des NT (Northern Territory). "Easy going" und der Ausblick ist mal wieder atemberaubend.
 
Abend an der RedBankGeorge WestMcDonnells NP NT Ausblick vom Mount Sonder WestMcDonnells NP NT

Am Nachmittag wollen wir uns mit einem Bad in der Redbank Gorge belohnen, aber das Wasser sieht nicht gerade sehr einladend aus. Wir stuerzen uns trotzdem in die "Fluten", da auch andere hier plantschen. Ausserdem lockt am anderen Ende des Wassers eine Schlucht, in die man reinklettern kann ... Wir kraxeln, waten und schwimmen durch die ersten beiden Pools. Beim dritten Pool kneifen wir, da das Wasser zusehends gruener und schleimiger wird. In diese "Suppe" wollen wir nicht mal unseren kleinen Fusszeh stecken, also kehren wir um. Da es uns in gut gefaellt, bleiben wir noch eine weitere Nacht. Diesmal wollen wir uns auch Holz fuer ein Lagerfeuer besorgen. Normalerweise schleppen wir es selbst, aber diesmal muessen wir erst aus dem National Park rausfahren, da man innerhalb kein Holz sammeln darf. Also schnallen wir das gesammelte Holz mit 2 Expandern auf Oscar fest. Das funktioniert super. Oscar ist halt ein echter Kumpel und macht alles mit ! Ob man mit ihm auch Pferde stehlen kann ? (kleiner Scherz :))
 
Am naechsten Morgen geht es weiter zur Ormiston Gorge. Neben dem Pound Walk "quaelen" wir uns ca. 10 zusaetzliche km zur Bowmans Gap durch ein ausgetrocknetes Flussbett. Ausser einigen Dingospuren sind hier nur wenige Fussabdruecke zu finden. Es geht ueber Stock und Stein und der ansonsten sandige Untergrund zehrt ganz schoen an der Kondition. Dafuer wartet am Ziel ein Wedgetail Eagle auf uns. Auch hier nehmen wir am Ende des Tages ein erfrischendes und kuehlendes Bad im Waterhole.
 
Am dritten Tag besuchen wir noch Glen Helen Gorge, Standley Chasm, Simpson Gap und die Ochre Pits. In der Standley Chasm kann man ueber ein kleines Felsenmeer zu einer zweiten Kluft klettern, was wir natuerlich nicht auslassen. Diese Seite der Mac Donnell Ranges scheint nun vollstaendig erforscht, weshalb wir durchstarten auf die andere Seite von Alice Springs zu den East Mac Donnell Ranges. In Emily und Jessie Gap kann man einige Felsmalereien besichtigen und auf dem Corroboree Rock wurden frueher angeblich Feste gefeiert bzw. Zeremonien abgehalten. In der Trephina Gorge schlagen wir unser Nachtlager auf. Ein friedliches Plaetzchen wie aus dem Bilderbuch. Am Ende des Tales, ringsum Berge, Lagerfeuer (natuerlich wieder mit Oscars Hilfe), leckeres Essen (wir goennen uns heute mal frischen Fisch) dazu Wein, die Sterne und der Mond ... eigentlich wollen wir mal wieder die Schlafsaecke ins Freie ziehen, aber nachdem Juergen beim Kleinholz suchen fasst auf eine Schlange getreten ist (zwar nicht sehr gross, aber schwarz weiss geringelt. War das eine giftige ?) und eine ca. 5 cm grosse Spinne mal wieder auf meinem Stuhl rumgekrabbelt ist, ueberlegen wir es uns spontan nochmal anders und schlafen lieber wohlbehuetet in Oscars Schoss.
 
Ausgeruht begeben wir uns am naechsten Morgen auf den Walk rund um und in die Trephina Gorge, bevor wir uns unter die Goldsucher mischen. Im Visitor Center von Arltunga erlernen Goldsuche_in_Arltunga_EastMcDonnells_NT wir die Theorie und probieren es auch mal praktisch auf einem vermutlich fuer Kinder ausgelegten Lehrpfad.
 
Leider stellen wir uns entweder zu bloed an oder haben einfach nur Pech, jedenfalls koennen wir kein Koernchen Gold entdecken. Wir fahren hinaus zu den Goldminen und bewaffnen uns mit unseren Taschenlampen. Man soll hier die alten Stollen auf eigene Faust besichtigen koennen. Wir steigen die Leiter in die Tiefe hinunter und kriechen in den Gaengen herum.
Auch hier koennen wir kein Gold oder Edelsteine entdecken, aber erblicken dafuer eine kleine Fledermausfamilie mit zwei Jungen. Ausserdem ein Nest mit anderen Jungvoegeln, die merkwuerdig schaurige Geraeusche von sich geben (zumindestens solange man sich Untertage befindet). Das hat sich doch also mal wieder gelohnt ! Wir verlassen das staubige und oede Terrain und kehren nach Alice Springs zurueck.
 
Plenty Highway
Hier bereiten wir uns auf unser naechstes Abenteuer vor und ruesten Oscar fuer den Plenty Highway. Diese Dirtroad, die als eine der "roughesten" Australiens gilt, soll uns ueber ca. 700 km der Ostkueste naeher bringen. RoadTrain_auf_dem_Plenty_Highway_NT
Eigentlich wollten wir es ja schon aufstecken und eine andere Route nehmen, da die Informationen ueber den Plenty Highway nicht besonders rosig waren. Doch da haben wir dieses nette Ehepaar in der Trephina Gorge getroffen und kommen zufaellig ins Gespraech. Sie berichten uns, dass sie gerade aus dieser Richtung gekommen waeren und haetten keine Probleme gehabt. Die Strasse sei zur Zeit gut befahrbar. Zufaelle gibt es :) Das ermutigt uns und wir kehren zu unserem urspruenglichen Plan zurueck. Mit ueber 60 Liter Wasser, 2 x 20 L Benzinkanister, 1 Ersatzreifen, Oel und Essen fuer ca. 10 Tage brechen wir also auf, um unsere Knochen mal wieder durchruetteln zu lassen. Die ersten Kilometer lassen sich gut an und wir sind schon auf die weitere Fahr gespannt.
In Gemtree tanken wir nochmal auf. Nicht nur Benzin, sondern auch gutgemeinte Ratschlaege und das Gefuehl, dass wir das mit Oscar schon schaffen werden. "You will be alright" laut Tankwart.
 
Der naechste Tag ist gepraegt von Ruetteln und Schuetteln, Schwitzen unter sengender Sonne und nicht besonders abwechslungsreicher Landschaft. Aber wen wundert es, schliesslich fahren wir an den Auslauefern der Northern Simpson Dessert entlang. Tlw. muessen wir auf 30 kmh runterbremsen, da kommt man natuerlich nicht besonders schnell vorwaerts. Die Weiten Australiens kann man aber unserer Meinung nach eben nur auf diese Art und Weise im wahrsten Sinne des Wortes "erfahren". Fliegen waere zwar schneller und comfortabler, aber halt nicht das Gleiche. Doch wir bereuen keinen Kilometer, den wir bisher mit dem Auto zurueckgelegt haben und es sind bereits ueber 12.000 ! Am Abend trudeln wir in Tobermorey ein und werden Augenzeuge eines langersehnten Schauspieles. Endlich haben wir das Glueck und entdecken zwei Brolgas (storchenaehnliche Voegel) beim Balzen. Sie tanzen und huepfen in der Luft, verdrehen dabei ihre Koepfe und klappern mit ihren Schnaebeln. Das sieht wirklich zu lustig aus. Wir haben schon viel davon gehoert, hatten aber die Hoffnung bereits aufgegeben, es selbst einmal zu sehen, da die Brolgas eigentlich mehr im Norden des NT zu Hause sind. Die Anstrengungen des Tages sind vergessen und der Staub wird mit einem Bierchen aus der Kehle gespuelt.
 
Am naechsten Morgen geht es vorbei an Bulldust-Loechern, die aus feinsten Staubpartikeln bestehen und oftmals verdecken, wie tief ein Loch wirklich ist, ueber huppelige Pisten zur Grenze nach Queensland (QLD). Bye, bye NT, hello Sunshinestate ! In Mt Isa machen wir Rast und lassen die Dirtroad hinter uns. Der staubige Plenty Highway hat uns nicht nur Kilometer gespart, sondern um einige Erfahrungen reicher gemacht. Der Flinders Highway soll uns vorbei an Cloncurry, Julia Creek, Richmond, Hughenden, Prarie (der Name sagt schon alles !) und anderen sagenumwobenen und aufregenden Orten an die Ostkueste bringen. Charters Towers ist der erste Lichtblick auf der Strecke. Hier gibt es doch tatsaechlich so etwas wie Leben. Am Abend laufen wir in Townsville ein und koennen gerade noch einen Blick aufs Meer werfen, bevor die Sonne untergeht.
 
Mal sehen, was die Ostkueste so zu bieten hat ...
 
Sonnige Gruesse
Susi und Juergen
 


Uluru redcentre_NT Ausblick vom Uluru auf die KataTjutas
Abstieg vom Uluru NT DevilsMarbels1 NT
DevilsMarbels2 NT DevilsMarbels3 NT
BitterSprings in Mataranka NT Holzholen mit Oscar
KataTjuta The Olgas NT KingsCanyon Watarrka NP NT1
KingsCanyon Watarrka NP NT2 Lizard KingsCanyon Watarrka NP NT
StandleyChasm WestMcDonnells NP NT1 StandleyChasm WestMcDonnells NP NT
RedBankGeorge WestMcDonnells NP NT Oscar steckt im Sand Kakadu NP NT
Statistik ueber wirkliche Risiken wildes Kamel NT

15.10.2006