Whitsundays - Segeln und Tauchen zum Geburtstag
 
Nach unserem kurzen Besuch in Airlie Beach stechen wir also abends mit dem Katamaran, der Pacific Star, in See. Im Hafen erleben wir bereits unsere erste Ueberraschung. Bei der Ausfahrt aufs offene Meer sehen wir 2 Delphine, die ihre Runde im Hafenbecken ziehen. An Bord ist eine lustige Truppe gemischt aus Aussies, Amis, Brits, Suedafrika und natuerlich Deutsche. Deutsche trifft man hier einfach ueberall, das ist wirklich unglaublich. Egal welcher Ort: City, Beach, Outback oder Rainforest und egal welche Taetigkeit: tauchen, segeln, wandern, die Deutschen sind immer zugegen. Wir sind halt ein lustiges Reisevoelkchen.
 
Am Abend sitzen wir an Deck und geniessen den Wind um unsere Nasen und den Sternenhimmel ueber uns. Einfach herrlich, wenn auch etwas frisch. Es werden die ersten Stimmen laut, dass man doch an Deck schlafen koennte, anstatt in den muffigen Kabinen, doch es dauert nicht lange und einer nach dem anderen verzieht sich nach unten. Nur unsere Kabine zerrt die Laken und Decken vom Bett und macht es sich so gut wie es irgendwie geht gemuetlich. Der Boden ist leicht angerauht, damit es an Deck nicht so rutschig ist, was das Ganze etwas unangenehm macht. Aber was soll's, es ist einfach traumhaft an Deck zu schlafen.
 

Segeln WhitsundayIslands QLD

unser Dinghie

Morgens werden wir mit den ersten Sonnenstrahlen auf der Nasenspitze geweckt, alles andere ist dick eingemummelt, und wir geniessen noch einen Moment die Ruhe an Bord.
 
Zum Fruehstueck gibt es ein Buffet mit frischem Obst, Muesli, Toastbrot, Tee, Kaffee,usw. einfach alles was das Herz begehrt und das Beste ueberhaupt, man muss es nicht selbst zubereiten. Einen besseren Start in den Tag kann man doch gar nicht haben, oder ?
 
Wohl genaehrt packen wir unsere Baeuche in die Badesachen und cremen uns mit Sonnenmilch ein. Mit dem Beiboot (Dinghie) fahren wir zum Whitehaven Beach, dem bekanntesten Strand der Whitsundays und nach australischen Aussagen natuerlich der schoenste Strand ueberhaupt mit 99% Silikat (keine Ahnung, aber es handelt sich jedenfalls um sehr sehr feinen weissen Sand)
Whitehavenbeach WhitsundayIslands QLD Whitehavenbeach WhitsundayIslands QLD

Wir legen auf der einen Seite der Insel an und laufen ueber den Huegel zur anderen Seite an den Strand. Die Aussicht von oben ist schon nicht schlecht und erinnert ein wenig an Raffaello-Werbung oder aehnliches. Unten angekommen schluepfen wir in unsere hautengen Stingersuits (muss man zum Schutz gegen giftige Quallen tragen. Naja, es laeuft ja fast jeder so rum :)) und gehen eine Runde baden. Wir sehen eine handvoll Stingrays im flachen Wasser, aber halten natuerlich gehoerig Abstand, da wir ja nicht dem Croc Hunter nacheifern wollen. Ausserdem gibt es noch einige Fischschwaerme zu beobachten und noch viel besser, die Fotoshootings am Strand. Es meint wohl jeder sich im Sand raekeln zu muessen fuer ein Erinnerungsphoto und es werden die heissesten Posen eingenommen. Wir amuesieren uns koeniglich, muessen aber langsam zurueck zum Boot. Auf dem Rueckweg gibt es noch einen Gold Goanna (ca. 1,50 m grosse Echse) im Gebuesch zu entdecken.
 
Alle wieder an Bord setzen wir die Segel und brechen auf zu unserer ersten Divesite. Jetzt heisst es Equipment start klar machen, sich erst in den Stinger- dann in den Wetsuit pellen, Sicherheitscheck durchfuehren, Maske auf, Flossen an und ab ins kalte Nass springen. Den Regulator in den Mund und wir tauchen hinab in die Tiefen des Meeres. Tauchen ist wie fliegen im Wasser. Einfach ein schoenes Gefuehl, wie wenn man durch ein riesiges Aquarium schwebt. Es gibt viele bunte Fische, Korallen und Muscheln in allen Farben, Formen und Groessen zu sehen. Die Kroenung ist natuerlich ein Whitetip Reef Shark. Ziemlich niedlich mit seinen max. 1,50 m :)
 
Anschliessend gehen wir noch eine Runde Schnorcheln (wenn man schonmal nass ist, muss es sich doch auch lohnen :)) und treffen auf eine grosse Wasserschildkroete. Sie laesst uns ganz nah ran und wir schwimmen sozusagen im Schlepptau eine Weile hinter ihr her. Sie fliegt elegant vor uns durchs Wasser und dreht sich immer mal nach uns um. Wir gewinnen fast den Eindruck, dass sie mit ihren braunen, freundlichen Augen fuersorglich schaut, ob wir auch wirklich noch da sind bzw. hinterher kommen. Sie macht jedenfalls keine Anstalten, uns davon zu schwimmen. Leider muessen wir umkehren und zum Boot zurueck. Mach's gut ...
 
Da es heute abend doch recht kuehl ist, verziehen auch wir uns unter Deck zum Schlafen und ich werde am naechsten Morgen mit einem Geburtstagsstaenchen von Juergen geweckt. Die Sonne scheint, die Segel sind gehisst, das Fruehstueck wartet und der erste Tauchgang folgt in Kuerze. Was wuenscht man sich mehr ? Ein Manta Ray dreht Saltos neben unserem Katamaran, aber leider haben wir es nicht gesehen. Nur 2 Leute haben das Schauspiel verfolgen koennen. Schade, aber dafuer durften wir schon soviele andere tolle Dinge beobachten. Auf unserer Fahrt zur naechsten Tauchstelle z.B. treibt eine Wasserschlange an unserem Boot vorbei und ein Fisch springt aus dem Wasser und faengt ploetzlich das Fliegen an, bis er einige Meter weiter wieder unter der Oberflaeche verschwindet. Unglaublich.
 
OublierReef GreatBarrierReef QLD OublierReef GreatBarrierReef QLD

Heute sind wir ganz weit draussen am Great Barrier Reef und angeblich war in den letzten zweieinhalb Jahren keine Tauchorganisation mehr hier gewesen. Also eine kleine Schatzkiste in dem riesen Aquarium und man kann tatsaechlich feststellen, dass die Korallen viel intakter sind als an den "touristischen" Riffen. Die vielen Taucher und Schnorchler hinterlassen halt leider doch ihre Spuren. Am naechsten Tag ankern wir in der Blue Pearl Bay, wo wir vorlaeufig das letzte Mal abtauchen werden. Hier wimmelt es nur so von Fischen und bald wird uns auch klar warum. Unser Tauchguide packt eine Plastikflasche mit Brotkrumen aus und verteilt die Leckerli im Wasser. Innerhalb weniger Sekunden befinden wir uns im wahrsten Sinne des Wortes mitten in der "Schlacht um das taegliche Brot", denn das scheint hier wohl ein uebliches Verfahren zu sein. Die Fische zischen um uns rum und direkt vor unseren Tauchmasken vorbei. Schon irgendwie lustig, aber leider hat alles einmal ein Ende und wir muessen wir zurueck an Bord und den Weg in den sicheren Hafen antreten. Vorher erlaubt sich der Skipper noch einen kleinen Spass mit seiner Crew, die sich in den Haengematten tummelt, und bittet Juergen, nachdem er ihn gefragt hat, ob er ein gutet Schwimmer sei, ueber Bord zu springen. Den Spass machen wir natuerlich mit. Juergen springt und ich schreie: "Mann ueber Bord". In Windeseile ist der Rettungsring geworfen, der Motor des Beibootes angeworfen und Juergen aus dem Wasser gefischt. Auf die Jungs ist halt Verlass und fuer die Sicherheit an Bord gesorgt. Durch die Aktion kommt wieder Leben in die Bude und die Pause wird fuer eine kleine Abkuehlung genutzt. Alle springen vom Deck ueber die Reling ins Wasser. Das ist ein Spass und erfrischend zugleich. Gen Nachmittag trudeln wir wieder im Hafen von Airlie Beach ein und drei wunderschoene Tage gehen zu Ende.
 
Mit sonnigen Gruessen Susi und Juergen

17.11.2006