MALAYSIA - Taman Negara NP - Im Reich der Blutegel
 
Nach einer Woche Grossstadtdschungel wird es langsam Zeit mal wieder etwas frische Luft zu schnappen und Natur zu erleben. So machen wir uns auf in Richtung Taman Negara NP. Wir fahren einige Stunden mit dem Bus, bevor wir mit einem kleinen Boot in den aeltesten Dschungel der Welt gebracht werden. In den 2 bis 3 Stunden Fahrt darf Juergen mal wieder mit einem Plastikgefaess das Wasser aus dem Boot schoepfen :) Puenktlich zum Nachmittagsschauer kommen wir an und duerfen im stroemenden Regen nach einer Unterkunft suchen. Schon bald ist ein Plaetzchen gefunden und wir machen es uns auf der Veranda gemuetlich, um dem Regen zu lauschen und der Idylle zu froenen.
 
Am naechsten Morgen ging die Expedition in den Dschungel dann los. Wir haben schon viel gelesen und auch von anderen gehoert, dass es hier von Blutegeln nur so wimmeln soll. Also baden wir foermlich in Insektenschutzmittel, ziehen unsere langen Hosen an und stecken sie zusaetzlich in die dicken Socken. Natuerlich tragen wir heute auch feste Wanderschuhe anstatt der luftigen Badelatschen. Schwitzen ist also vorprogrammiert.
 
Wir setzen mit der Faehre auf die andere Seite des Flusses ueber und marschieren los. Der Weg fuehrt ueber dichtes Wurzelwerk der Urwaldriesen hinein in die gruene Hoelle. An einem Seil hangeln wir uns entlang hinauf auf einen Huegel mit herrlicher Aussicht. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch und der Schweiss rinnt aus allen Poren. Wir muessen immer wieder anhalten, um die Blutegel von unseren Schuhen und Socken zu entfernen. Diese kleinen Biester kennen keine Grenzen und schlingeln sich sogar durch die dicken Socken durch. Wir durchqueren kleine Baeche, klettern ueber umgefallene Baumstaemme und laufen durchs Dickicht.
 
Am Nachmittag, wir befinden uns bereits auf dem Rueckweg, setzt erneut ein heftiger Regenschauer ein. Zunaechst kommen aufgrund des dichten Blaetterdaches kaum Regentropfen durch, doch es dauert nicht lange und wir laufen erneut durch den stroemenden Regen. In nur wenigen Minuten sind wir nass bis auf die Haut. Die Wege werden innerhalb kuerzester Zeit zu kleinen Flusslaeufen und die Schuhe saugen sich voll mit Wasser. Pudelnass erreichen wir schliesslich den Fluss und setzen mit der Faehre wieder ueber. Zurueck in unserer Huette nehmen wir erstmal eine Dusche und entledigen uns der laestigen Blutegel. Wir haben Glueck gehabt, bzw. gut vorgebeugt, denn es hat jeder von uns nur einen kleinen Sauger an sich. Wir haben andere gesehen, die richtig blutige Fuesse hatten. Von daher sind wir nochmal gut davon gekommen.
 

Bootsfahrt auf dem Sungai Tembeling zum
Taman Negara NP Malaysia
  Dschungelwanderung im Taman Negara NP Malaysia
 
Taman Negara NP Malaysia Ausblick vom Bukit Teresek, TamanNegara NP, Malaysia

 
  Jungletrain - mit dem Zug durch die Nacht
Am naechsten Morgen packen wir dann wieder unsere 7 Sachen und fahren mit dem Bus zum naechsten Bahnhof. Von dort wollen wir mit dem sogenannten Jungletrain nach Kota Bahru im Norden fahren. Es sei eine schoene Fahrt durch den Dschungel und wir wollen auch gerne einmal mit dem Zug in Malaysia fahren. Beim Kauf der Tickets wird uns bereits mitgeteilt, dass der Zug etwa 2 Stunden Verspaetung hat. Das ist kein Problem fuer uns, dann gehen wir erstmal in Ruhe Mittagessen.
 
Wir kehren rechtzeitig zurueck, nur fuer den Fall, dass der Zug doch puenktlich faehrt, aber es ist weit und breit kein Zug in Aussicht. Ein Paar aus Holland und ein franzoesisch-spanisches Paar warten mit uns auf dem Bahnsteig. Wir kommen bald ins Gespraech und unterhalten uns fuer Stunden. Nachdem der Zug nicht aufkreuzt fragen wir nach und er hat eine weitere Stunde Verspaetung. Wir sitzen im Schatten und packen die Gitarre aus, waehrend unsere nassen Klamotten vom Vortag an einem Zaun in der Sonne zum Trocknen haengen. Selbst die Schuhe sind in der bruetenden Hitze bereits so gut wie getrocknet, aber immer noch kein Zug in Sicht. Wir werden ein weiteres Mal vertroestet und bekommen mitgeteilt, dass der Zug um 18 Uhr sicher faehrt. Wir diskutieren, ob es um diese Zeit ueberhaupt noch Sinn macht loszufahren, da es draussen bald dunkel wird und man von der Landschaft gar nichts mehr sehen kann. Ausserdem werden wir dann mitten in der Nacht in Kota Bahru ankommen. Wie das mit Gruppen nunmal so ist, entscheiden wir uns trotzdem fuer die Zugfahrt noch an diesem Tag. Wer weiss, am naechsten Tag faehrt vielleicht gar kein Zug. Mit einer weiteren Verspaetung trifft der Zug dann tatsaechlich ein und wir verlassen den Bahnhof gegen 19 Uhr.
 

Warten auf den Dschungel-Express, Jerantut, Malaysia
Es dauert nicht lange und die Dunkelheit bricht herein. Vom Dschungel haben wir also nicht viel gesehen, nur ein paar Affen, die auf einem Baum sassen. Dafuer werden jetzt die Karten auf den Tisch gelegt und einige Runden gespielt. Die Einheimischen legen sich um uns herum schlafen, aber unser Gelaechter scheint sie nicht weiter zu stoeren. Irgendwann packen auch wir zusammen und machen es uns so gut es geht in den Sitzen bequem. Gegen 2 Uhr morgens werden wir schliesslich geweckt und aus dem Zug geworfen. Noch total verschlafen verhandeln wir mit ein paar Tuk-Tuk-Fahrern, die tatsaechlich auf die Ankunft unseres Zuges gewartet haben, ueber den Preis. Als hinter uns das Gitter zum Bahnhof geschlossen wird, ist unsere Verhandlungsbasis, im Bahnhof zu uebernachten, mit einem Mal zunichte gemacht. Wir einigen uns trotzdem auf einen halbwegs fairen Preis und werden in die Stadt gefahren. Die Strassen sind dunkel, die Laeden geschlossen, aber es gelingt uns, eine Unterkunft ausfindig zu machen und kurz darauf liegen wir in unseren Kojen.
 
  Perhentian Islands - Trouble and Fun under the sun
Am naechsten Morgen, wir sind natuerlich noch recht muede, fruehstuecken wir an einem Marktstand, bevor wir uns mit den anderen am Busbahnhof treffen. Wir wollen alle zusammen zu den beruehmt und beruechtigten Perhentians fahren, um dort ein paar Tage am Strand zu verbringen.
 
Mit dem Bus fahren wir ca. 1 Stunde zum Hafen, wo wir die naechsten Verhandlungen ueber die Bootstickets fuehren duerfen. Das Boot ist bereits bis auf den letzten Platz gefuellt, aber aus irgendeinem Grund verlassen wir noch lange nicht den Hafen. Schliesslich wird der Motor angeworfen und alle atmen erleichtert auf. Wir fahren aber nur ca. 20 Meter hinaus aufs Meer. Dort warten wir einen Moment, dann kommt ein anderes Boot aus dem Hafen gefahren und eine Gruppe von ca. 5 Leuten wird geheissen auf offener See das Boot zu wechseln. Nachdem die Verschiffung samt Gepaeck stattgefunden hat, faehrt das andere Boot hinaus, waehrend wir in den Hafen zurueckkehren. Dort nehmen wir eine handvoll weiterer Passagiere an Bord und stechen schliesslich auch in See. Die Aktion muss man nun wirklich nicht verstehen, aber das ist halt Asien :)
 
Das Boot brettert hart ueber die Wellen und wir sind froh, dass wir nicht so schnell seekrank werden. Letztendlich halten wir vor Coral Bay auf der Kecil Perhentian Island (es gibt eine grosse und eine kleine Insel), fuer die wir uns entschieden haben. Diesmal ist es an uns auf offenener See in ein kleineres Boot umzusteigen. Nachdem unser Gepaeck verladen und das grosse Boot davon gebraust ist, eroeffnet man uns, dass pro Person nochmal fuer den Transport zur Insel bezahlt werden muss.
Das koennen wir leider nicht einsehen und es kommt zu Diskussionen. Zaehneknirschend laedt der Junge uns am Strand ab, ruft aber sofort nach Verstaerkung. Kurz drauf sind wir von einer Traube bestehend aus Einheimischen und neugierigen Touris umringt. Die Diskussionen gehen weiter und kochen hoch, doch nach schier endloser Zeit loest sich das Gefecht langsam auf.
Fuer uns ist jedenfalls klar, dass wir in dieser Bucht, so schoen sie auch auf den ersten Blick aussehen mag, definitiv nicht bleiben wollen. Wir schnappen also unsere Sachen und laufen durch den Dschungel auf die andere Seite der Insel. Dort suchen wir uns auf Empfehlung unseres Reisehandbuches eine Huette am Long Beach, doch offensichtlich hat dieses Resort schon bessere Zeiten erlebt, denn die Huetten sind in einem erbaermlichen Zustand. Wir sind dennoch mit unserer Unterkunft zufrieden und haben fuer heute erstmal die Schnauze voll. Nach einem Bad im Meer sind die Gemueter wieder etwas abgekuehlt und wir freuen uns auf die naechsten Tage auf der Insel. Leider haben wir eine etwas ungemuetliche Nacht, da in unserer Matratze vermutlich sogenannte Bed Bugs (Bettwanzen) zu Hause sind. Wir haben bisher nur von anderen davon gehoert, konnten auch keine im Bett entdecken, aber es piekst fuerchterlich und wir haben kleine rote Punkt auf der Haut am naechsten Morgen. Wir machen uns also erneut auf die Suche nach einer Unterkunft und ziehen um. Jetzt kann der Spass beginnen !
 
Wir machen uns mit den anderen noch ein paar schoene Tage und erkundigen etwas die Insel. Wir laufen ueber eine Bergkuppe in die naechste Bucht. Unterwegs werden wir von einigen Bauarbeitern aufgelesen, die uns auf der Ladeflaeche ihres auesserst abenteuerlichen Lasters mitnehmen. Das Fuehrerhaus hat keine Windschutzscheibe mehr, Konsole und aehnliches sind auch nicht mehr wirklich vorhanden, aber es faehrt!
 
Der Uralt-Truck von vorne, Perhentian Kecil, Malaysia Transport in einem Uralt-Truck, Perhentian Kecil, Malaysia

 
Die Sonne scheint vom Himmel und wir entdecken ein paar kleine Buchten zum Schwimmen und Schnorcheln. Gen Mittag besuchen wir die Blue Lagoon, in der riesige Monitor Lizards leben sollen und wir finden auch schnell heraus warum. Sie werden naemlich von den Restaurantbesitzern gefuettert und quasi als Touristenattraktion gehalten. So hatten wir uns das natuerlich nicht vorgestellt !
 
Die Abende verbringen wir am Strand und haben viel Spass in der Gruppe. So vergeht die Zeit mal wieder im Nu und der Tag der Abreise naht. Diesmal organisieren wir uns ein Slowboat, dass uns gemuetlich direkt vom Strand bis zum Festland zurueck bringt. Waehrend die Spanien-Frankreich Fraktion noch auf der Insel verweilt, reisen wir mit dem hollaendischen Paar weiter. Mehr ueber die letzten Tage in Malaysia und unsere gemeinsame Zeit mit den Hollaendern im naechsten Bericht.
 
Adamand Eves Beach, Perhentian Kecil, Malaysia Spass mit unseren Reisgefaehrten aus Holland Spanien
und Frankreich, Perhentian Kecil, Malaysia
Blue Lagoon, Perhentian Kecil, Malaysia Blue Lagoon, Perhentian Kecil, Malaysia
Long Beach, Perhentian Kecil, Malaysia Long Beach, Perhentian Kecil, Malaysia
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We had joy, we had fun, we had seasons in the sun ...
Susi und Juergen
 

26.05.2007