Die Catlins und der Sueden
 
Von Dunedin geht es weiter in den Sueden immer an der Kueste entlang auf der Southern Scenic Route. Die Catlins sind unser naechstes Ziel und wir besichtigen unter anderem Tunnel Beach, Nugget Point, Jack's Blowhole, Cathedral Caves und Fossil Forest um nur einige der Sehenswuerdigkeiten auch mal beim Namen zu nennen. Neben Pinguinen und Seehunden, die sich hier und da am Strande tummeln, bekommen wir beim Fruehstueck in der Porpois Bay die Flossen einiger Hector Delphine zu Gesicht. Es gibt viele schoene Plaetze zu besichtigen und Natur zu erfahren, aber der andauernde Regen macht es uns etwas schwer, NZ in seiner vollen Schoenheit zu geniessen. Die Sandfliegen sind teilweise unertraeglich und die Massen der Stechviehcher lassen einen befuerchten, dass man am Ende gar aufgefressen wird. Doch wir machen das Beste daraus und setzen unbeirrt unseren Weg fort in staendiger Hoffnung auf besseres Wetter und landen schliesslich im Southland, wo wir unsere naechsten Abenteuer zu bestehen haben.
 
100 der 40 Mio Schafe The Catlins Suedinsel NZ Nugget Point the Catlins Suedinsel NZ
Tautuku Bay Th Catlins Suedinsel NZ

 
  Lost im Fjordland (Abenteuer Nr. 1)
Am Morgen nehmen wir unser Fruehstueck am Cosy Nook ein (es ist wohl zu unserem Hobby geworden, die besten Picnicspots ausfindig zu machen :)), wo die See ein rauhes Regiment fuehrt. Der Wind pfeifft uns ordentlich um die Ohren und wir muessen unsere 7 Sachen beisammen halten, damit nichts wegfliegt. Anschliessend setzen wir unsere Fahrt fort zum Lake Hauroko, dem tiefsten See NZ's. Bereits am Vormittag faengt es leicht an zu regnen, wie sollte es auch anders sein, und wir gelangen schliesslich an die Kreuzung, die uns mehr in die Tiefen des Fiordlandes fuehren wird als uns eigentlich lieb ist. Es gibt eine Hauptstrasse zum beliebten Ausflugsort, doch wir entdecken auf unserer Karte noch eine kleine Nebenstrasse, so dass man nicht ein und dieselbe Strecke hin- und zurueckfahren muss. Ausserdem sind doch kleinere und unbefahrenere Strassen viel interessanter und aufregender wie sich heute tatsaechlich unter Beweis stellen wird.
 
Wir biegen also gut gelaunt ab und fahren munter drauf los. Schon bald wird die Strasse schmaler und schmaler und wir gelangen immer wieder an unerwartete Kreuzungen, die es laut unseren Karten gar nicht gibt. "Der Weg scheint befahrener zu sein, also links.", "Die Strasse sieht besser aus, diesmal rechts." Unterdessen wird der Regen immer staerker und die Stimmung an Bord ist verhalten. "Ob wir auch wirklich an unserem Ziel ankommen ?"
 
Die Strasse, falls man dieses durchloecherte Gebilde so nennen kann, ist bereits seit langer Zeit nur noch einspurig und die Seitenraender bestehen aus Wald oder Dickicht. Ploetzlich ist es soweit, die Befuerchtungen hingen schon lange unausgesprochen im Raum, riesige Schlagloecher machen die Weiterfahrt fuer unser Auto unmoeglich. Da keine auch noch so kleine Chance besteht zu drehen, muessen wir wohl eine ganze Ecke rueckwaerts fahren. Kein Spass und die Spannung an Bord steigt. Es regnet nun in Stroemen, der Aussenspiegel ist durch das Streifen von Geaest laengs des Autos lose und schlackert. Bereits nach wenigen Metern muessen wir eingestehen, dass es so wohl nicht funktionieren wird, da man rueckwaerts nichts sehen kann. Also klettere ich nach hinten und lege mich auf der Matraze ab, um als Lotse zu fungieren. Keine einfache Angelegenheit, nicht nur, dass man sich erstmal auf links und rechts verstaendigen muss, nein, inzwischen ist das Auto von innen so beschlagen, dass auch ich nichts mehr aus der Heckscheibe sehen kann. Alle paar Meter muss ich wischen, Kommandos geben und werde dabei bei dem einen oder anderen Schlagloch durch die Luft gewirbelt. Die Fahrt erscheint uns endlos und wir geraten immer mehr ins Schwitzen. Endlich ist Rettung in Sicht und wir finden eine kleine Lichtung, auf der wir ein Wendemanoever wagen. Der Boden ist schlammig und matschig vom vielen Regen und wir wollen hier nicht gerade versacken. Das Wenden klappt problemlos und wir atmen erleichtert auf, als sich ploetzlich der rechte Vorderreifen mit einem Klackern bemerkbar macht. Was ist das ?!?
 
Ratlos steigen wir aus und machen uns im stroemenden Regen an der Radkappe zu schaffen. Die Radmuttern scheinen sich gelockert zu haben und jetzt wird sich herausstellen, ob sich das noetige Equipment an Bord befindet. Juergen bringt alles in Ordnung, waehrend ich versuche einen kleinen Wasserfall, der seinen Weg ueber die Heckklappe in unser Auto bahnt, zu stoppen. Unser "Sunny" ist wohl nicht ganz wasserdicht. Nach getaner Arbeit klatschen wir in die Haende, steigen pudelnass wieder ein und starten den Motor. Das Klackern ist weg und auch das Knistern der Anspannung laesst nach. Jetzt gilt es noch einige unschoene Passagen zu ueberwinden, denn wer weiss, was der Regen in der Zwischenzeit alles von der Strasse weggeschwemmt hat, und ich brauche wohl nicht zu erwaehnen, dass wir heil froh waren, als wir wieder festen Grund unter den Reifen hatten.
 
Fjordland NP Suedinsel NZ Fjordland NP1 Suedinsel NZ
Lake Hauroko Fjordland NP Suedinsel NZ vor dem HomerTunnel Fjordland NP Suedinsel NZ

 
Fuer heute haben wir die Schnauze jedenfalls voll, fahren zurueck in den letzten Ort und mieten uns in einem Motel ein. Nachdem wir uns und unser Auto trockengelegt haben, waermen wir uns mit einem Kaffee vor dem Ofen und langsam steigt die Stimmung wieder an. Als nach einigen Stunden der Regen aufhoert und sogar die Sonne rauskommt, koennen wir bereits schon wieder ueber unser kleines Abenteuer lachen und sind froh, dass es so glimpflich und ohne Schaeden ausgegangen ist.
 
Am naechsten Morgen starten wir einen neuen Versuch, nehmen aber diesmal dann doch lieber die Hauptstrasse und kommen auch schliesslich am Lake Hauroko ohne Zwischenfaelle an. Dort unternehmen wir eine Wanderung zum Bluff Lookout und im strahlenden Sonnenschein geniessen wir die herrliche Umgebung. Doch fuer heute noch nicht genug der Aktivitaeten, eine Hoehlenbesichtigung steht noch auf dem Programm.
 
  Clifden Limestone Caves (Abenteuer Nr. 2)
Wir fahren auf der "Touriroute" zurueck und weiter in Richtung Clifden, wo es auf eigene Faust eine Hoehle zu erkunden gilt. Dieses Hoehlensystem liegt auf Privatland und es gibt keine gefuehrte Touren, sondern nur einen Lageplan und eine kurze Beschreibung, was in der Hoehle zu erwarten ist. Vorsichtshalber hatten wir uns noch ein Informationsblatt im Visitor Center mitgenommen. Die Hoehle ist mit reflektierenden Markern versehen und kann mit einer Taschenlampe selbst erforscht werden. Doch bevor es los geht, staerken wir uns erstmal mit einem Kaesebrot und bereiten uns vor. Die Taschenlampen werden rausgekramt und die Wandersandalen ausgepackt. Am Ende des Tunnels muessen einige Wasserloecher durchwatet werden, an denen kein Weg dran vorbei fuehrt und die Wanderschuhe wollen wir nicht schon wieder ertraenken :) Mit etwas gemischten Gefuehlen steuern wir schliesslich den Eingang der Hoehle an.
 
Die vordersten Steine werden ueberklettert und das Licht faellt noch durch die Oeffnung rein. Nach wenigen Metern wird es langsam dunkler und die erste Markierung wird im Schein der Taschenlampe sichtbar. Wir laufen daran vorbei und stehen aufeinmal wieder in einer Oeffnung, die nach draussen fuehrt. Okay, das war wohl der erste Ausgang aus dem oberen Teil der Hoehle, der einfach zu durchqueren ist. Nochmal den Lageplan studieren, zurueck in die Hoehle und nach dem Zugang zum unteren Hoehlensystem suchen. Die erste Markierung war ja bereits gefunden und jetzt erkennen wir, dass man sich zwischen den Steinen durchquetschen muss. Also Stirnlampe auf, Bauch einziehen und mit den Fuessen voran in die Dunkelheit abtauchen. Die erste Huerde ist genommen und ein Gang breitet sich vor uns aus. An den Decken und Waenden sind Tropfsteine in unterschiedlichen Formationen zu entdecken und Gluehwuermchen werden sichtbar. In einer kleineren Hoehle machen wir die Lichter unserer beiden Taschenlampen aus und an der Decke leuchten Dutzende Gluehwuermchen wie kleine Sterne am Firmament. Ein beeindruckendes Schauspiel.
 
Wir bahnen teils gebueckt, teils auf allen Vieren unseren Weg durch die Hoehle immer entlang der Markierung, die den Schein unserer Taschenlampen reflektieren. Nach ca. 30 - 40 Minuten gelangen wir an den ersten besagten Pool. Er ist in der Mitte sicherlich 2 Meter tief, so dass man hindurchschwimmen muesste. Am Rand gibt es einen kleinen Absatz, auf dem man bis fast zu den Knien im Wasser entlang laufen kann. Wir quetschen uns an die haltgebende Wand, um nicht in den Pool reinzufallen. Dahinter befindet sich der naechste Pool, den wir ueber Steine kletternd durchqueren koennen. Es gilt noch die eine oder andere Leiter hoch und runter zu steigen, bis schliesslich Licht in den Tunnel faellt und wir durch den gruen bewachsenen Ausgang ins Freie gelangen. Im Sonnenschein tauschen wir uns ueber unsere Eindruecke aus und erfreuen uns an unserem kleinen Abenteuer.
 
Bis die Tage
Susi und Juergen
 
Lake Alta The Remarkables Flucht der Rohan LOTR
Queenstown Suedinsel NZ
Ausblick von The Remarkables
Queenstown Suedinsel NZ
Lake Wakatipu mit The Remarkables Queenstown Suedinsel NZ Kiwi Burn Bridge Mavora Valley Suedinsel NZ
bei Queenstown Suedinsel NZ Cosy Nook Suedinsel NZ
Kinghts Point Westkueste Suedinsel NZ Fruehstueck am Strand HaastBeach Westkueste Suedinsel NZ
Rob Roy Glacier Walk MtAspiring NP Suedinsel NZ Slope Point Suedinsel NZ
South Mavora Lake Suedinsel NZ Tunnelbeach Dunedin Suedinsel NZ

Clifden Limestone Cave Suedinsel NZ
  Clifden Limestone Cave Suedinsel NZ

01.02.2007