Fraser Island - 4wheelen einmal richtig !
 
Von hoher See zurueck, holen wir Oscar aus seiner Unterkunft am Campingplatz ab, um weiter in Richtung Sueden zu fahren. Leider muessen wir feststellen, dass sich Oscar einen Untermieter zugelegt und ein Maeuschen angelacht hat. In den 3 Tagen unserer Abwesenheit, hat sich ein kleiner Nager bei uns eingenistet, die Mueslivorraete angeknabbert und unuebersehbare Haufen hinterlassen. Wir koennen unseren Augen kaum glauben, aber die Spuren sind eindeutig. Da werden wir wohl erstmal Hand anlegen muessen.
 
In der Nacht gruschpelt es unter uns in der Essensbox. Diese "kleine Ratte" hat aber wohl auch vor gar nichts Respekt ! Das koennen wir natuerlich nicht auf uns sitzen lassen und besorgen eine Mausefalle. In der kommenden Nacht bleibt es ruhig, aber die Mausfalle ist auch leer. Wir wissen nicht, was es fuer ein Tier war, wir wissen auch nicht, was das Vieh veranlasst hat, unseren Oscar wieder zu verlassen (die wilden Beschimpfungen unsererseits oder die drohende Gefahr durch die Mausefalle), aber der Untermieter hat definitiv seine Koffer gepackt und ist wieder ausgezogen.
 
In Hervey Bay angekommen fackeln wir nicht lange und machen alles klar fuer einen Ausflug nach Fraser Island, der groessten Sandinsel der Welt. Wir mieten einen 4WD fuer 3 Tage und buchen die Faehre fuer die Ueberfahrt.
 
Direkt am naechsten morgen geht es in aller Herrgottsfruehe los. Um 6:30 Uhr stehen wir vor der Autovermietung, da um 9 Uhr bereits die Faehre ablegt und bis dahin noch einiges zu erledigen ist. Wir werden durch ein Video ueber das Fahrverhalten auf Fraser Island geschult, werden mit Kartenmaterial und Ebbe-Flut-Zeittabellen ausgestattet, das Auto und seine Funktionen werden erklaert, alle Sicherheitsaspekte nochmal muendlich durchgegangen und schliesslich muessen wir noch umladen. Oscar bleibt mal wieder fuer 3 Tage alleine zurueck, aber wir haben ihm eingeschaerft, dass er niemanden reinlassen soll !
 
Nun kann es losgehen und wir sitzen ungewohnt hoch ueber der Strasse, dafuer kann ich weder den Anfang noch das Ende von diesem riesigen Auto sehen. Das ist bei Oscar schon etwas uebersichtlicher :) Auf die Faehre rauf und runter wird zur ersten Herausforderung, da man die Groesse des Autos noch nicht wirklich kennt und es auf der Faehre doch eher eng zu geht. Aber kein Problem! Jetzt noch schnell etwas Luft aus den Reifen lassen und das Abenteuer kann losgehen.
 
Direkt von der Faehre runter fahren wir in die Spurrillen im Sand. Wie gesagt ist Fraser Island die groesste Sandinsel der Welt, also wen wundert es. Nichts desto trotz waechst hier der Regenwald in Huelle und Fuelle, was schon wirklich erstaunlich ist. Man muss sich vorstellen, dass es eine einspurige Fahrbahn im Sand gibt und direkt daneben ist alles gruenes Dickicht. Man kann kaum hindurch schauen. Die Autos vor uns verschwinden in den Loechern in der Fahrbahn und tauchen wieder auf. Wir bekommen grosse Augen, aber wenn man selbst hindurchfaehrt merkt man es eigentlich kaum. Es sah zumindestens wesentlich dramatischer aus.
 
Man darf in diesem Teil der Insel nur 35 kmh fahren, was sich wirklich wenig anhoert, aber es ist kaum zu glauben, man schafft auch nicht mehr. Ausserdem wird man bereits bei guten 20 kmh ordentlich durchgeschuettelt. Man huepft auf den Sitzen und wird fast durch den Gurt gepresst, aber es macht einfach tierisch viel Spass ! Und das beste daran ist, dass man sich keine Sorgen machen muss, das man stecken bleibt oder etwas demoliert. Okay, man kann sicherlich stecken bleiben und man kann das Auto auch demolieren, aber ich meine jetzt natuerlich im Vergleich zu Oscar und da ist das mit dem 4WD auf den Sandpisten kein Thema. Vergnuegen pur !
 
Am ersten Tag fahren wir quer ueber die Insel durch den Regenwald bis zum Strand auf der anderen Seite. Und hier wird es erst so richtig toll. Mit dem Auto ueber den Strand zu fahren ist einfach eine geniale Sache. Man kann es kaum beschreiben, man muss es einfach selbst erlebt haben. Mit bis zu 80 kmh darf man ueber die Duenen duesen. Das Meer tobt, die Moewen ziehen vorbei, der Wind weht um unsere Nasen ... einfach genial.
 
Wir halten natuerlich an den Sehenswuerdigkeiten der Insel an, aber den meisten Spass haben wir wirklich am Fahren selbst. Wir laufen durch den Eli Creek, besichtigen das Maheno Wrack am Strand, bestaunen die bunten Gesteinsformationen der Pinnacles und erklimmen Indian Head. Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht ueber das Meer. Die Walsaison ist bereits vorrueber, aber wir sehen einige Meeresschildkroeten und Rochen, ausserdem Fischschwaerme. Dugongs lassen sich leider nicht blicken.
 
Indian Head FraserIsland QLD Ausblick vom Indian Head FraserIsland QLD

 
Fahren im 4WD am Strand
Meeresschildkroete von IndianHead FraserIsland QLD  

 
Die erste Nacht verbringen wir hinter der Duene am Strand. Es ist schon genial, wenn man beim Abendessen sitzt mit Blick aufs Meer und in der Nacht legen wir uns einfach auf die Ladeflaeche des Autos. In unsere Schlafsaecke gehuellt beobachten wir die Sterne bis wir einschlafen und werden am naechsten Morgen von der Sonne geweckt.
 
Da die Flut heute frueh einsetzt, muessen wir gleich losfahren, weil wir spaeter den Strand nicht mehr befahren duerfen. Unser Ziel sind die Champagne Pools (zwar kein Sekt zum Fruehstueck, aber in Champagner baden ... auch nicht schlecht, oder ? :)), wo wir den Vormittag verbringen wollen bis die Ebbe kommt und wir am Strand zurueckfahren koennen. Es gilt allerdings eine kleine Huerde zu nehmen. Die Ueberfahrt in die andere Bucht ist nicht ganz einfach, da der Sand hier recht weich und vorallem tief ist. Beim ersten Anlauf will es nicht klappen und wir bleiben stecken. Wir buddeln den Sand hinter den Raedern weg und stechen zurueck. Kein groesseres Problem.
 
Inzwischen ist der Wasserstand am Strand ziemlich gestiegen und die Autos, die es beim ersten Anlauf nicht ueber die Duene schaffen, hauefen sich an. Die Crux an der Geschichte neben der Sandtiefe ist, dass es auch noch im 90 Grad Winkel vom Strand abgeht. Man braucht relativ viel Anlauf und Schwung dafuer, aber die Bedingungen sind durch die einsetzende Flut, die Autos und die dazugehoerigen Leute nicht gerade die besten. Wir sind uns aber auch nicht so ganz sicher, wie hoch das Wasser noch steigen wird und ob das Auto am Strand gut aufgehoben ist. Am Ende werden wir noch weggespuelt ... wir starten also einen zweiten Anlauf und treten das Gaspedal durch. Erst halten wir den Atem an, dass uns keiner vor die Kiste huepft und dann weil das Auto nicht um die Ecke fahren will. Die Sandduene kommt immer naeher, aber das Auto faehrt weiter geradeaus, obwohl Juergen voll im Lenkrad haengt. Vom Gaspedal gehen ist leider keine Option, denn das bedeutet nur, wieder stecken zu bleiben. Im letzten Moment schwenkt das Auto rum und eine Sandfontaene ergiesst sich ueber uns (wir hatten leider vergessen das Fenster zu schliessen). Egal, nur noch wenige Meter und wir sind auf der anderen Seite. Gerade noch rechtzeitig erreichen wir die Champagne Pools und stellen das Auto sicher ab.
 
Wir laufen ueber den Boardwalk und blicken von oben auf die Champagne Pools hinunter. Die weissen Wellen laufen ueber die schwarsen Felsen in die Bucht rein. Es ist wirklich traumhaft schoen hier und wir wollen natuerlich in diesem herrlichen dunkelblauen Wasser baden gehen. Gen Mittag fahren wir am Strand wieder zurueck und entdecken einen kleinen Hai, der hier wohl angestrandet ist.
 
Die Rueckfahrt stellt diesmal kein Problem dar und wir geniessen die Fahrt entlang am Meer. Am Abend suchen wir uns wieder ein stilles Fleckchen am Strand, da man schliesslich nicht oft die Gelegenheit hat, direkt am Meer zu uebernachten. Beim Abendessen ziehen erste Wolken auf und es tritt wenig spaeter ein, was wir schon befuerchtet hatten. Ein leichtes Gewitter zieht auf und mit den ersten Tropfen raeumen wir unsere Sachen weg. Unser Plan, wieder unter freiem Himmel zu schlafen, schlaegt heute Nacht wohl fehl. Also ziehen wir die Plane ueber die Ladeflaeche und machen sie fest. Mit einsetzendem Gewitter kriechen wir unter die Plane und luken raus. Fette Tropfen fallen vom Himmel und hier und da wird die Daemmerung vom Blitz erhellt. Der Platz unter der Plane reicht genau, um sich auf den Bauch oder den Ruecken zu legen bzw. sich von der einen auf die andere Seite zu drehen. Wir schauen noch eine Weile und schlummern dann ein. In der Nacht setzen immer wieder heftige Regenguesse ein, doch gen Morgen hoert es zum Glueck auf, so dass wir noch eine Stunde mit halb geoeffnetem Verdeck schlafen koennen.
 

ChampagnePool FraserIsland QLD
 
Schlafplatz bei Regen, FraserIsland QLD Susi faengt einen Hai, FraserIsland QLD

 
Heute fahren wir noch zum Lake McKenzie, der wegen seines feinen weissen Sandes und dem blauen Wasser bekannt ist. Schon wirklich erstaunlich fuer einen See. Wir nehmen ein kurzes Bad, verziehen uns dann aber an einen anderen See, der genauso schoen, aber weniger touristisch ist, da es uns hier zu voll wird. Am Nachmittag bahnen wir unseren Weg durch den Regenwald zurueck zur Faehre. Wir sind etwas traurig, dass diese 3 Tage schon vorueber sind, denn die Insel hat uns ausgesprochen gut gefallen und das 4wheelen hat total viel Spass gemacht ! Am Abend geben wir das Auto zurueck und beziehen unser Nachtquartier im Oscar, der diesmal zum Glueck keine "kleine Ueberraschung" fuer uns bereithaelt.
 
Die Ostkueste Da uns die Zeit in Australien langsam aber sicher davonlaeuft, haben wir das Programm etwas angezogen, um noch einige Highlights an der Ostkueste mitnehmen zu koennen. Den Bericht werde ich auch etwas straffen muessen, da in wenigen Stunden unsere Faehre nach Tasmanien geht.
 
Von Hervey Bay ging es zum Rainbow Beach. Dort laufen wir ueber die Sandduene und sind zutiefst beeindruckt von der Farbenvielfalt. Ausserdem ist es so ein friedlichliches Fleckchen Erde, dass man es einfach geniessen muss.
 
LakeMcKenzie FraserIsland QLD CarloSandblow RainbowBeach QLD
CarloSandblow 4 RainbowBeach QLD CarloSandblow 3 RainbowBeach QLD
CarloSandblow 2 RainbowBeach QLD RainbowBeach QLD
RainbowBeach von CarloSandblow aus QLD RainbowBeach 2 QLD
LakeWabby FraserIsland QLD Koala NoosaHead NP QLD

 
 
 
 

Brisbane
 
ist, wie man uns bereits vorher gesagt hatte, eine Stadt wie jede andere und ueberzeugt uns nicht wirklich.
 
Wir machen etwas Sightseeing bevor wir uns ins Hinterland zurueckziehen. Im Lamington NP gehen wir den Skywalk und klettern auf den eingezaeunten Baum mit Leiter, um die Aussicht von oben ueber den Regenwald zu geniessen. Im Springbrook NP besichtigen wir eine Hoehle mit Wasserfall.
 
Damit verlassen wir Queensland (QLD) und betreten den neuen Bundesstaat New South Wales (NSW).

St.Stephens Cathedrale Brisbane QLD  

 
Auf unserer Fahrt kommen wir durch einige Hafenstaedte wie Coffs Harbour und Port Macquire bis wir Newcastle erreichen. Dort muessen wir den Auspuff von Oscar reparieren lassen, da er uns kurz vor Newcastle mit einem lauten Knall explodiert ist. Aber es ist nichts passiert und Oscar ist nach der Reparatur und einer Inspektion wieder voll fit.
 
Sydney In Sydney ziehen wir das volle Kulturprogramm durch und besichtigen als erstes natuerlich die Wahrzeichen der Stadt die Harbour Bridge und die Oper. Am Sonntag fahren wir nach Bondi Beach und mischen uns unter die Reichen und Schoenen. Ansonsten fahren wir mit der Skytrain, besuchen den Fischmarkt, die Royal Gardens und den APM Tower. Von dort oben hat man einen herrlichen Ausblick ueber die Stadt. Wir machen noch einen kurzen Trip mit der Faehre, um die Oper auch mal vom Wasser zu sehen. Ausserdem ualmen die Fuesse bereits und brauchen eine Pause.
 
Blue Mountains NP Hier koennen wir leider nur kurz verweilen, da es ein grosses Buschfeuer gibt und der Park geschlossen wird. Schade, denn es ist wirklich schoen hier. Die Berge schimmern blaeulich, weil es hier fast ausschliesslich Eukalyptusbaeume gibt, deren Ausduenstung die Berge blau erscheinen lassen.
 
Canberra Wir machen einen kleinen Ausflug in die Haupstadt Australiens und besichtigen das Parliamentshaus. Anschliessend fahren wir in den Kosciuszko NP, um auf den hoechsten Berg Australiens zu steigen. Unser Weg fuehrt durch die Snowy Mountains, den Alpen Australiens bis hinunter zum suedlichsten Punkt Australiens.
 
Im Wilsons Promontory NP machen wir noch eine schoene, aber auch anstrengende Wanderung hinunter zu einem herrlichen Strand.
 
Heute sind wir in Melbourne angekommen und fahren direkt weiter nach Tasmanien. Dort wollen wir auf dem Overlandtrack wandern gehen. Ich hoffe, es bleibt anschliessend mehr Zeit, um darueber zu berichten.
 
Mit lieben Gruessen
Susi und Juergen

28.11.2006