Ko Lanta - Rueckkehr nach dem Tsunami
Auf Ko Lanta hatten wir vor 2 Jahren eine sehr schoene und unvergessliche Zeit bei einer
jungen Familie, die uns sehr herzlich aufgenommen hatte. In der Zwischenzeit hat der Tsunami 2004
die Insel heimgesucht. Jetzt sind wir sehr gespannt und neugierig, was uns dort erwartet.
Wolken ueber der Andaman See, Ko Lanta, Thailand |
Das kleine Resort der netten Familie gibt es nicht mehr, stattdessen wurde dort ein Resort mit
neuem Namen eroeffnet. Die Bungalows stehen aber noch, was uns hoffen laesst, dass die Familie
nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen ist. Vor allem am Strand ist die Verwuestung durch
den Tsunami noch deutlich sichtbar. Vieles wurde zwar bereits wieder aufgebaut, aber es liegen
auch noch viele Truemmer herum. Insgesamt hat sich die Insel aber gut entwickelt und es gibt
einige neue Resorts bzw. Baustellen.
Wir geniessen unsere Tage auf Ko Lanta und schwelgen ab und an in Erinnerungen. Wir leihen uns
ein Moped und brausen ueber die Insel. Am Abend schaukeln wir in den Haengematten unter Palmen
und beobachten das Blitzlichtgewitter am Himmel. Es ist fast wie ein inszeniertes Feuerwerk und
wir schauen fasziniert zu.
Khao Lak - First class standing
Schliesslich wird es an der Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen und wir setzen in einem Minivan mit
der Faehre auf das Festland ueber. Anschliessend muessen wir in einen Bus umsteigen, der uns zur
Westkueste faehrt.
Strand von Khao Lak,Thailand |
Wir erfragen die Preise sowie Abfahrtszeiten und kaufen erstmalig zwei first
class Tickets. Normalerweise versuchen wir das eher zu vermeiden, da die Aircondition einen zu
Eis erstarren laesst, aber heute machen wir eine Ausnahme, da der Bus wesentlich frueher faehrt
und nur geringfuegig teurer ist. So muessen wir nicht so lange warten und sind eher da. Ausserdem
legt uns die Ticketverkaeuferin den Bus wirklich ans Herz, es sei doch viel komfortabler fuer uns
und ... bla, bla, bla ... Jedenfalls faehrt der Bus vor, wir steigen ein und er faehrt direkt weiter.
Wir schieben uns in den Gang und muessen feststellen, dass da wohl keine Sitzplaetze mehr uebrig
sind und wir froh sein koennen, dass wir im Gang ohne groessere Atemnot stehen duerfen. So viel
zu besser und komfortabel ! Eben bla, bla :) Wir machen also "first class standing" und sind froh,
dass die Fahrt nicht allzu weit ist. In Khao Lak besorgen wir uns eine Unterkunft und machen einen
Strandspaziergang. An den Baeumen haengen Photos von Vermissten und Toten. Mit Kerzen und Blumen
wird der Opfer des Tsunami gedacht. Es ist schon ein trauriger Anblick und regt zum Nachdenken an.
Khao Sok NP - "Tiger or not Tiger ?" that is the question
Bei Regen fahren wir mit dem Bus weiter in den Khao Sok NP. Vorsichtshalber praeparieren wir uns
gegen Blutegel und andere Stechviehcher, d.h. mal wieder die Hose in die Socken stecken und
ordentlich schwitzen. Wir marschieren zunaechst auf einem recht breiten Weg doch dann geht es
in das Gewirr des Dschungel hinein. Ueber Stock und Stein sowie rutschiges Wurzelwerk bahnen wir
uns durch die gruene Hoelle. Es heisst, dass es hier noch Tiger geben soll und wenn wir ehrlich
sein sollen, hinterlaesst das schon eher ein unangenehmes Gefuehl im Bauch auch wenn wir natuerlich
gerne mal einen in freier Wildbahn sehen wuerden.
|
|
Khao Sok National Park, Thailand |
Khao Sok National Park, Thailand |
|
|
Khao Sok National Park, Thailand |
Khao Sok National Park, Thailand |
Auf dem Weg liegen hier und da einige Wasserfaelle, aber zum Baden laden sie leider nicht ein. Am
letzten Wasserfall machen wir eine kleine Verschnaufspause, bevor wir uns wieder auf den Rueckweg
begeben. Es beginnt leicht zu regnen und wir legen noch einen Zahn zu. Wir entdecken ein paar kleine
Affen in der Ferne, die in einem Baum spielen. Die Tiger haben sich entweder gut versteckt oder es
gibt hier doch keine. Jedenfalls sind wir leider oder zum Glueck keinem ueber die Fuesse gestolpert.
Kaum zurueck am Head Quarter und auf dem Weg in den Ort hinein, wird der Regen staerker. Diesmal
sind wir nur nass, aber nicht komplett durchweicht :)
Bangkok - Der Behoerdentag
Am naechsten Morgen geht es mit dem Bus weiter in Richtung Ostkueste nach Surat Thani. Der Regen
entwickelt sich allmaehlich zu unserem staendigen Begleiter. Ob die Regenzeit nun langsam einsetzt ?
Mit dem Nachtzug fahren wir von dort aus direkt nach Bangkok und kommen um 6 Uhr morgens bei
stroemendem Regen an. Wir nehmen ein kleines Fruehstueck zu uns und weil der Regen nicht aufhoert,
fahren wir mit dem Taxi ins Hotel. Dort hauen wir uns nochmal fuer eine Runde aufs Ohr. Im Liegewagen
kann man zwar ganz gut schlafen und es ist definitiv die angenehmste Art fuer laengere Strecken zu
reisen, aber ein weiches Bett ist halt doch eine andere Geschichte. Ausserdem muessen wir heute fit
und ausgeschlafen aussehen, denn es geht zum Photographen. Wir brauchen Passbilder fuer unsere Visa
fuer Laos und Kambodscha. Wir putzen uns so gut es geht heraus und werden im naechsten Fotogeschaeft
vorstellig. Es wird noch etwas hier gezuppelt und da ein Haar zurechtgelegt, bitte laecheln, klick.
Am Nachmittag sollen die Abzuege fertig sein. Wir nutzen die Gelegenheit und erledigen noch ein paar
andere Dinge fuer unsere weitere Reise. Wir brauchen noch Reisefuehrer fuer Laos und Kambodscha,
sowie Moskitonetz, Seidenschlafsaecke, usw. Eigentlich hatten wir das alles schon zu Hause gut
vorbereitet, aber leider sind uns die Sachen mit den Rucksaecken in NZ abhanden gekommen.
Am naechsten Morgen wird es dann also ernst. Erneut machen wir uns fein fuer den Besuch in der
Botschaft. Der Plan ist, mit dem Bus aus der Stadt zu fahren und das letzte Stueck zu laufen.
Im Bus treffen wir einen freundlichen Thai, der uns seine Hilfe, obwohl er kein Wort Englisch kann,
anbietet. Er laesst sich nicht von der Idee abringen und so folgen wir ihm aus dem Bus. Damit
nimmt das Drama seinen Lauf. Offensichtlich weiss unser Helfer nicht, wo wir sind und wo wir
eigentlich hin wollen. Er fragt ein paar andere Leute um Hilfe. Uns rennt allmaehlich die Zeit
davon, da wir am Vormitag unsere Antraege an der Botschaft abgegeben haben muessen. Wir haben
langsam keinen Nerv mehr und finden die Aktion leider wenig hilfreich. Schliesslich winkt er
ein Taxi herbei und wir steigen widerwillig ein. Was bleibt uns anderes uebrig, wir wissen ja
nicht einmal, wo wir sind. Am naechsten Supermarkt heisst er den Taxifahrer anzuhalten und geht
hinein. Der Typ wird uns langsam aber sicher laestig, denn die Zeit rinnt uns durch die Finger.
Mit einer Tuete steigt er wieder ein und ueberreicht uns beim Anfahren mit einem Laecheln zwei
Softdrinks, die wir ueberhaupt nicht haben wollen. Er meint es sicherlich nett, aber wir finden
die Situation nicht sehr lustig und sind wohl eher undankbar. Der Taxifahrer erhaelt einen
Energydrink und er selbst oeffnet sich eine Dose Bier (vielleicht ist das ja eine Erklaerung
fuer sein komisches Verhalten).
Schliesslich treffen wir tatsaechlich vor der laotischen Botschaft ein und zahlen das Taxi. Unser
Schatten folgt uns natuerlich hinein. Wir fuellen zwei Formulare aus, kleben die Passbilder auf
und geben die Antraege am Schalter ab. In einer Stunde sollen die Visa ausgestellt sein. Unser
aufdringlicher Anhang unterhaelt sich noch am Schalter und wir nutzen die Gelgenheit, um ihm zu
entwischen. Aus dem Gebaeude und um zwei Ecken. Wer haette gedacht, das das so einfach sein wuerde.
Natuerlich gehen wir fest davon aus, dass er auf uns warten wird, aber die Zwischenzeit wollen wir
wenigstens in Ruhe verbringen. Nach einer Stunde kehren wir zurueck und zu unserer Ueberraschung
ist der ominoese Unbekannte verschwunden. Wir bekommen unsere Reisepaesse ausgehaendigt und sind
stolze Besitzer zweier Visa fuer Laos. Voller Tatendrang laufen wir zur kambodschanischen Botschaft,
die praktischerweise um die Ecke liegt. Ein Schild am Tor weist darauf hin, dass zur Zeit
Mittagspause ist, aber ein netter Uniformierter laesst uns trotzdem hinein. Drinnen beginnt
das gleiche Spiel von vorne. Formular ausfuellen, Bild aufkleben, Antrag einreichen. Der Beamte
am Schalter heisst uns 10 Minuten zu warten und deutet auf zwei Stuehle. Wir wissen zwar nicht
wieso, aber nehmen artig Platz. Nach wenigen Minuten winkt er uns zum Schalter zurueck und drueckt
uns die beiden Visa in die Hand. Wir sind vollkommen perplex und bedanken uns vielmals. Das laeuft
ja auf einmal wie am Schnuerchen !
Jetzt wollen wir uns noch ein paar US Dollar besorgen, die wir fuer Laos und Kambodscha brauchen.
Das sollte ja kein Problem, doch wie immer kommt natuerlich alles anders. In der Bank fragen wir
ausdruecklich nach US Dollar und der Beamte hinterm Schalter nickt. Wir unterschreiben die
Reiseschecks, schieben sie rueber und was erhalten wir zurueck ? Natuerlich thailaendische Baht.
Nein, nein, wir wollen US Dollar haben. "Oh sorry, no have Dollar." Na prima, und was jetzt ? Die
Schecks sind mit der Unterschrift ungueltig geworden. Nach langem Hin und Her vereinbaren wir einen
Deal. Wir sollen zur naechstgelegenen Bank gehen, die uns US Dollar gegen die Schecks tauschen wird.
Wir haben unsere Bedenken, aber was bleibt uns grossartig uebrig. Wir laufen also gut einen
Kilometer die Strasse zurueck und tatsaechlich hat man in der Zwischenzeit die Bank telefonisch
informiert und wir erhalten unsere US Dollar. Leider hat die Bank nur grosse Noten und wer schon
einmal in Asien gereist ist weiss, dass man mit grossen Scheinen nichts anfangen kann, da keiner
das entsprechende Wechselgeld hat. Was tun ? So komisch es klingt, aber wir laufen zur
kambodschanischen Botschaft zurueck und versuchen unser Glueck dort. Man muss das Visum mit US
Dollar bezahlen, also muessen sie auch ueber Kleingeld verfuegen. Am Tor will uns diesmal der
Uniformierte nicht hineinlassen, da Antraege nur vormittags abgegeben werden koennen. Es ist
nicht so einfach, ihn davon zu ueberzeugen, dass wir keinen Antrag stellen wollen, aber schliesslich
laesst er uns doch hinein. Drinnen weiss man auch nicht so recht etwas mit uns anzufangen, aber wir
kaempfen uns bis zu dem freundlichen Beamten von vorhin durch. Der versteht sofort unser Anliegen
und tauscht ohne zu zoegern die Banknoten. Er scheint das Problem offensichtlich zu kennen und
meint es ausgesprochen gut mit uns. Fast ausschliesslich 1 US Dollar Noten drueckt er uns in die
Hand, so dass wir jetzt im wahrsten Sinne des Wortes einen Stapel Geld besitzen. Wir sind trotzdem
gluecklich und bedanken uns herzlich.
So geht ein anstrengender Behoerdentag doch noch erfolgreich zu Ende. Das sind so die Probleme,
die man als Reisender zu bewaeltigen hat. Dauernd wird man vor neue Aufgaben und Herausforderungen
gestellt, die man meistern muss. Doch das macht die Sache ja auch interessant und spannend. Mehr
ueber unsere vorlaeufig letzten Tage in Thailand und die Weiterreise nach Laos und Kambodscha in
den naechsten Berichten.
Mit freundlichen Gruessen
Susi und Juergen
Bangkok vom Chao Praya aus,Thailand |
|
|
Bangkok vom Chao Praya aus,Thailand |
|
|
Bangkok vom Chao Praya aus,Thailand |
Bangkok vom Chao Praya aus,Thailand |
|
|
Moench am Pier fuers Expressboot,Bangkok,Thailand |
Strassenhaendler in Bangkok,Thailand |
|
|
Strassenhaendler in Bangkok,Thailand |
|
|
|
VDE a la Thailand |
vom VDE geprueft und abgenommen, Verkabelung in Bangkok, Thailand |
|
|
ZubereitungvonPapayaSalat_Bangkok_Thailand |
ZugfahrtnachBangkok_Thailand |
13.06.2007
| |