Die Nordspitze der Suedinsel
 
Auf unserem Weg zum Cape Farewell, der Nordspitze der Suedinsel, nehmen wir natuerlich alle Sehenswuerdigkeiten der Region mit.
 
Harwood's Hole ist die groesste Hoehle (tomo auf Maori) in der suedlichen Hemisphaere mit einer Tiefe von 400m und 70m breit (183m vertikaler Abfall). Wir haben uns das "Loch" aber nur respektvoll von oben angesehen, da die Auskundschaftung einzig durch sehr erfahrene Hoehlenforscher erfolgen sollte. Wir fuehlen uns weder erfahren genug, noch sind wir fuer solch eine Art von Expedition ausgeruestet. Es gibt also kein weiteres Hoehlenabenteuer an diesem Tag :)
 
Dafuer besichtigen wir noch die Te Waikoropupu Springs, und weil sich das keiner merken, geschweige denn aussprechen kann, werden sie einfach nur "Pupu" Springs genannt. Dabei sollte man aber nicht ausser Acht lassen, dass es sich um die groesste Frischwasser Quelle NZ's und angeblich klarste in der Welt handelt.
 
Harwood Hole,Abel Tasman NP, Suedinsel, NZ Pupu Springs, Suedinsel NZ

 
Nach all diesesn wahnsinnigen Attraktionen erreichen wir schliesslich unser kleines, aber feines Ziel. Wir hatten es uns anfaenglich gar nicht sooo toll vorgestellt, aber eine Wanderung ueber den Farewell Spit ist einfach unbeschreiblich schoen. Zunaechst laufen wir auf der einen Seite auf unzaehligen Muschelschalen am Strand entlang. Dann fuehrt der Weg durch wild bluehendes Gestruepp ueber eine Duene auf die andere Seite der Sandbank. Man spuert den Sand zwischen seinen Zehen, hoert das Meer rauschen und der Wind faehrt durch die Haare. Es ist so ein friedlicher Ort, keine Menschenseele weit und breit zu sehen. Die Voegel nisten am Strand und lassen sich nicht weiter durch unsere Anwesenheit stoeren. Man kann die Natur mit allen Sinnen geniessen und spuert ein unbeschreibliches Gefuehl der Freiheit und Zufriedenheit. Wir spazieren einige Zeit ueber die Sandbank, bis wir wieder am Parkplatz eintrudeln.
 
Farewell Spit, Suedinsel, NZ Farewell Spit, Suedinsel, NZ

Wharariki Beach, Suedinsel, NZ
Wharariki Beach, Suedinsel, NZ  

 
Von dort geht es weiter zum Wharariki Beach, der mit einigen Gesteinsformationen zu Lande und im Wasser aufwartet. Wir klettern ueber einige Felsen, schauen hier und da in ein paar Hoehlen, die die Ebbe frei gelegt hat und treffen auch auf einen Seehund, der faul am Strand liegt. Nur den kleinen Nachwuchs, der sich um diese Jahreszeit hier am Strand tummeln soll, koennen wir leider nicht entdecken. Egal, es war so ein herrlicher Tag und der kroenende Abschluss sollte ja erst noch kommen ...
 
 
 
Der Komet und der Sonnenaufgang
 
Diesen wunderschoenen Tag am Strand wollen wir gerne auch am Meer beenden und finden tatsaechlich ein huebsches Plaetzchen in unmittelbarar Naehe. Wir machen uns ein leckeres Abendessen und geniessen den Sonnenuntergang. Als wir so gemuetlich beieinander sitzen, faellt uns ploetzlich ein heller Punkt am Himmel auf. Einige Tage zuvor haben wir abends ein Paar getroffen, die mit Fernglas ueber den Strand gewandert sind. Ob der bereits eingetretenen Daemmerung, wundern wir uns, was die zwei da wohl beobachten. Wir kommen ins Gespraech und sie erzaehlen uns, dass in den naechsten 3 Wochen ein Komet, dessen Namen sie gerade nicht wissen, zu sehen sein soll. Wir fragen uns, ob es moeglich sein kann, diesen Komet von hier aus zu erblicken, doch in der Zwischenzeit hat sich ein Schweif hinter dem hellen Punkt gebildet, der nicht mehr zu leugnen ist. Im Laufe des Abends zieht der Komet seine Bahn und der Schweif erstrahlt quer uebers Himmelszelt. Wir koennen dieses unglaubliche Schauspiel mit blossem Auge verfolgen, noch nicht einmal ein winziges Woelkchen truebt unseren Blick. Noch nichts dergleichen haben wir bisher gesehen und sind vollkommen fasziniert von diesem kleinen "Wunder". Jetzt koennen wir auch die Weihnachtsgeschichte und die Bedeutung des Stern von Bethlehem besser nachvollziehen. Der Komet geht schliesslich hinterm Horizont unter, aber der Schweif bleibt weiterhin gut sichtbar. Wir harren aus, bis uns fast die Augen zufallen und verkruemeln uns unwillig ins Auto.
 
Frueh am Morgen wacht Juergen auf und schaut aus dem Fenster. Der Himmel ist blut rot gefaerbt und die Wolken leuchten in allen Farben der Sonne. Die Augen wollen zwar noch nicht richtig aufgehen, doch das muss unbedingt durch die Linse festgehalten werden. Also raus aus dem Schlafsack und rein in die Badelatschen. Aus den wenigen Schritten fuer ein Photo der Morgenroete wird schliesslich eine kleine Wattwanderung, da der Anblick einfach gigantisch ist.
 
Natuerlich organisieren wir uns gleich eine Zeitung, um mehr ueber den Kometen zu erfahren. Er wurde erst letztes Jahr im August von einem Australier entdeckt und nach ihm benannt. Man geht zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, wirklich gut ist er natuerlich noch nicht erforscht, dass "McNaught" ungefaehr erst wieder in 85 000 Jahren zu sehen sein wird. Da haben wir wirklich Glueck gehabt, dass wir an diesem Ereignis teilhaben durften. In den naechsten Tagen halten wir natuerlich eifrig Ausschau, koennen ihn aber nur hier und da zwischen Wolken erahnen oder gar nicht sehen. Dieser Tag war wirklich einer der schoensten in NZ und wird uns unvergesslich in Erinnerung bleiben.
 
Himmlische Gruesse
Susi und Juergen

19.02.2007